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Sicher arbeiten kostet keine Zeit

Interview mit dem Leiter Arbeitssicherheit der SUVA, André Meier

Sicherheitsmassnahmen werden oft als zeitintensive Kostentreiber wahrgenommen. Die Suva-Kampagne «Der lange Weg» propagiert das Gegenteil: Sicheres Arbeiten kostet keine Zeit. André Meier, Leiter Arbeitssicherheit bei der Suva, erklärt im Interview, warum das so ist.

Wie kommen Sie zur Aussage «Sicheres Arbeiten kostet keine Zeit»?

Wir wollen den Arbeitgebern aufzeigen, dass Zeitverlust vor allem dann entsteht, wenn Arbeitssicherheit nicht geplant wird und es zu Unfällen kommt. Denn die Diskrepanz zwischen dem Zeitaufwand, den es für die Unfallverhütung braucht, und der Zeit, die für eine Genesung nötig ist, ist enorm.

Können Sie ein Beispiel machen?

Schon wenig schwerwiegende Unfälle können zu einem hohen Zeitverlust führen. Stolpert zum Beispiel der einzige Kranführer auf dem provisorischen Zugang zur Baustelle und verstaucht sich den Fuss, kann nicht betoniert werden, bis ein Ersatzmann auf der Baustelle ist. Wäre auf der Baustelle die Regel «Wir erstellen sichere Zugänge zu allen Arbeitsplätzen» umgesetzt worden, wäre der Kranführer nicht verunfallt, es hätte keinen Arbeitsunterbruch gegeben.

Unfälle sind die grössten Zeiträuber ...

Es kann auch Zeit verloren gehen, wenn kein Unfall passiert. Etwa wenn kurz vor dem Betonieren einer Decke festgestellt wird, dass der Seitenschutz fehlt. Ein Mitarbeiter muss diesen montieren, erst dann können die Arbeiten fortgesetzt werden.

Auch Mitarbeiterschulung braucht Zeit.

Der Arbeitgeber kann seine Mitarbeitenden mit wenig Zeitaufwand für Gefahren so sensibilisieren, dass sie Unfälle vermeiden können. Zum Beispiel mit einer regelmässigen Instruktion der «Lebenswichtigen Regeln». Wir empfehlen den Arbeitgebern, jede Woche zehn Minuten für die Arbeitssicherheit zu investieren. Im Vergleich zum Zeitverlust bei einem Unfall macht sich das immer bezahlt.

Reichen zehn Minuten Instruktion aus?

Nein. Entscheidend für die Arbeitgeber ist es, die Sicherheit stets in die Planung der bevorstehenden Arbeiten einzubeziehen. So soll eruiert werden, welchen Gefährdungen die Arbeiter begegnen könnten. Diese Kurzplanung hilft bei der Organisation der Arbeiten, damit sie effizient durchgeführt und die Mitarbeitenden Leerläufe vermeiden können. Dadurch steigt auch die Qualität der Arbeit, und es sind keine Improvisationen notwendig, die ebenfalls immer Zeit in Anspruch nehmen. Abschliessend kann man sagen: Ist sicheres Arbeiten gut geplant, können Unfälle und unnötiger Zeitverlust verhindert werden. Schlussendlich kann der Arbeitgeber so auch erhebliche Kosten einsparen

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Quelle: www.polymechanikerzeitung.ch

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